(Regie/ Konzeption: Christian Hanisch, Simone Unger | Dramaturgie: Simone Unger | Spieler: Sarah Arndtz, Thomas Deubel)
Ein Theater-Essay von Christian Hanisch und Simone Unger Wir haben Spaß. Wir haben Zweifel. Wir haben Sorge, durchschaut zu werden, denn eigentlich können wir viel weniger, als andere von uns denken. Konkurrenz ist ein Lebensgefühl und hinter jeden Ecke lauert der nächste kritische Kommentar. Wir sind umzingelt, denn wir wissen: Jeder kann alles besser als ich.
Viele Menschen glauben, weniger zu können, als andere von ihnen denken. Sie leiden am „Hochstapler-Syndrom“. Und gerade jene, die als „Wendekind“ erfahren haben, wie instabil Gesellschaftssysteme seien können, scheinen für dieses Gefühl der hochgestapelten Selbstverunsicherung besonders empfänglich zu sein. Was haben Hochstapler also mit Wendekindern zu tun? Zum 25jährigen Jubiläum des Mauerfalls geht das Stück der Frage nach, was Hochstapler mit Wendekindern verbindet und woher das Gefühl kommt: Ich kann nichts?
Die beiden Schauspieler Sarah Arndtz und Thomas Deubel suchen nach biographischen Anhaltspunkten. Sie durchstöbern eigene und fremde Lebensläufe. Sie werden hoch- und tiefstapeln, sich unlösbaren Aufgaben stellen, sie werden scheitern, sie werden beichten und schließlich sanften Widerstand leisten. In Jeder kann alles besser als ich drehen die beiden so lange an der klassischen Wende-Erzählung, bis sich am Ende jeder Zuschauer fragen kann: Bin auch ich ein Wendekind?
Das Stück wird im Rahmen der Veranstaltungen "Herbst '89" der Stadt Leipzig gezeigt.
© Christian Hanisch
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